Chronik

In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war ein Trommler- und Pfeiferkorps in der heutigen Form hierzulande noch so gut wie unbekannt. Bei Aufzügen zog ein einzelner Flötist oder ein Tambour vor der Schützenbruderschaft einher. Beim ersten Schützenfest in Breberen nach dem Weltkrieg 1914-18 kam zum ersten Mal ein Trommler- und Pfeiferkorps mit einer Schützenbruderschaft nach Breberen. Eine solche Bereicherung des Aufzugs fand allenthalben großen Anklang, und so beschlossen einige junge Leute aus der Pfarre Breberen, auch hier ein Trommler- und Pfeiferkorps zu gründen. Dazu gehörten an erster Stelle der spätere Korpsführer Leonhard Tholen aus Brüxgen, Josef Stamm und Josef Nelißen aus Schümm. Das Korps im Jahre 1926Unterstützung fanden die Gründer vor allem durch den Polizeiwachtmeister Josef Killen aus Schümm. Er bemühte sich darum, dass den jungen Männern die ersten Märsche beigebracht wurden. Als Lehrmeister machten sich Alois Scheufen und Karl Stefelmanns aus Hastenrath verdient. Bei der Frühkirmes 1922 trat das Trommler- und Pfeiferkorps erstmals öffentlich auf. Ein Flötist und zwei Trommler zogen vor den Schützen her. Immer mehr junge Männer traten dem Korps bei, das bald recht stattlich auftreten konnte. Dabei war es zunächst selbstverständlich, dass jeder sein Instrument selbst bezahlen musste. Ebenso selbstverständlich war das wöchentliche Proben. Der erste Korpsführer wurde Josef Busch aus Breberen, der das junge Korps dahin brachte, dass es in der näheren Umgebung und auch in Holland zu Auftritten eingeladen wurde, womit finanzielle Einnahmen verbunden waren. Das Korps hatte jetzt seinen festen Platz im Dorf- und Vereinsleben. 1926 konnte erstmals eine Uniform angeschafft werden.

Ende der zwanziger Jahre wurde ein erster Trommler- und Pfeiferwettstreit in Breberen veranstaltet. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 erhielt man bei ähnlichen Veranstaltungen zahlreiche Ehrenpreise und Anerkennungen. Dann setzte der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges dieser erfolgreichen Tätigkeit ein Ende. Sehr zum Bedauern aller aktiven Spieler und auch der gesamten Dorfgemeinschaft wurde durch die Wirren des Krieges das leistungsstarke Korps auseinander gerissen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglichte die St. Georgius Schützenbruderschaft dem Trommler- und Pfeiferkorps einen neuen Anfang. Der finanzielle Überschuss, den das große Schützen- und Heimatfest von 1950 erbrachte, wurde dazu verwendet, neue Instrumente für das Korps zu beschaffen. Die alten Mitglieder fanden sich wieder Das Korps im Jahre 1956zusammen und nach einigen Proben konnte das Korps wieder auftreten. Bereits bei der Herbstkirmes von 1950 zog das Korps auf. Die Begeisterung, namentlich bei den jungen Leuten, wurde damit geweckt, und schon 1951 stellte sich eine Abteilung vor, die aus jungen Nachwuchsspielern bestand und die man als Jugendkorps präsentierte. Man kann sich kaum vorstellen, unter welch schwierigen Bedingungen damals alles vor sich gehen musste. Beim ersten Aufzug hatte man natürlich noch keine Uniformen. Man dekorierte den Spielmannszug notdürftig mit Mützen, die man bei der Feuerwehr entlieh. Seit 1950 benutzte man die baufällige, leer stehende Notkirche als Übungslokal. Da es dort durchregnete und kalt war, wich man oft in die Backstube des Bäckers Andreas Bomanns in Breberen aus.
Mit den Fahrrädern fuhr man zu Aufzügen in die Nachbarorte und z.B. eine Radtour zum Wettstreit nach Schinveld war ein Erlebnis für alle Beteiligten. Mitte der fünfziger Jahre feierte man einen großen internationalen Wettstreit, an dem 27 Vereine des In- und Auslandes teilnahmen. Von den Einnahmen konnten neue Uniformen, blaue Röcke und weiße Hosen beschafft werden.

 

 

All diese Erfolge kamen jedoch nicht von ungefähr zustande. Seit 1955 hatte das Korps den in Spielmannskreisen bekannten Übungsleiter Leo Spätgens aus Höngen zur Verfügung, der sein Wirken bis in sein 80. Lebensjahr hinein fortsetzte. Er stellte das bis dahin übliche Zahlensystem auf das weitaus bessere Notensystem um. Gleichzeitig stellte man sich von der bisher ausschließlich gespielten Marschmusik auf anspruchsvollere Konzertstücke um, die viel Beifall bei den Zuhörern fanden.
Der Breberener Verein gehörte zu dieser Zeit dem Trommlerkorpsverband "Selfkant" an. Dies war ein Zusammenschluss der Selfkantvereine, die sich gegenseitig besuchten und unterstützten.
Zu neuen Blüten kam das Trommler- und Pfeiferkorps Breberen in den Jahren nach 1964. In dieser Zeit wurde ein Jugendkorps ausgebildet. Erfreulich für diese Das Korps im Jahre 1972Nachwuchsleute war, dass sie sehr schnell lernten und in kürzester Zeit bereits eine gute Leistung zeigten. Diese Leistungen waren es auch, die den Verein jeglicher Nachwuchssorgen enthob. Ständig meldeten sich neue Vereinsmitglieder und die Ausbildung des Nachwuchses lag den älteren Mitgliedern besonders am Herzen. Aus diesem Grunde beschlossen die älteren Mitglieder, neue Uniformen für das Jugendkorps zu beschaffen, um auch äußerlich ein geschlossenes Bild zu erreichen.
Zu einem weiteren Höhepunkt dieses Zeitabschnittes wurde das Jahr 1967. Der Verein veranstaltete mit viel Erfolg einen Wettstreit und folgte damit der bisherigen Tradition.
Im April 1972 konnte sich eine Gruppe von 11 bis 14jährigen Nachwuchsspielern erstmalig in der Öffentlichkeit zeigen. Zu dieser Zeit umfasste das Korps 24 aktive Mitglieder.Nach der Feier des 50jährigen Bestehens 1972, dem 60 jährigen Bestehen 1982 und dem 70jährigen Jubiläum 1992 wurden in den folgenden Jahren immer wieder Gruppen von Nachwuchskräften ausgebildet.
Durch die gestiegene Mitgliederzahl musste im Jahre 1977 eine neue Uniform angeschafft werden. Erstmals seit der Gründung im Jahre 1922 wurden nicht mehr weiße Hosen, sondern graue Hosen zum blauen Uniformrock getragen. Der neue Uniformrock war auch erstmals ohne Koppel und Schulterriemen. Bei der Anschaffung der Uniformen wurde vorsorglich soviel Stoff eingekauft, dass die Uniform nun für mehrere Jahre Bestand haben konnten.

Nach dem altersbedingten Ausscheiden des langjährigen Übungsleiters Leo Spätgens, konnte 1986 Willy Streythagen aus Jabeek für diese Tätigkeit verpflichtet werden.
1988 bzw. 1990 starben die beiden letzten Gründungsmitglieder des Korps Josef Stamm und Leonhard Tholen. Als Übungs- und Vereinslokal diente bis zum Jahre 1978 die Gaststätte Aretz-Mertens und ab 1978 die Gaststätte Dreßen. Seit 1991 findet das Proben jeden Donnerstag im neu erbauten Pfarrheim statt. Das Korps im Jahre 1997Als besonderes Highlight war im Jahre 1994 eine viertägige Begleitung der Schützenbruderschaft nach Sohland. Fast alle Vereinsmitglieder waren in Klassenzimmern der örtlichen Dorfschule zu Sohland untergebracht und die Vereinsmitglieder, die Privatunterkünfte hatten, pflegen heute noch Kontakt zu ihren Gastfamilien. In der Vereinsarbeit zeichnete sich in all den Jahren der ehem. Korpsführer und Vereinsvorsitzende Anton Peters aus. Er wurde bei dem Fest aus Anlass des 75jährigen Bestehens des Korps 1997 für sein 50jähriges Wirken im Verein besonders geehrt. Zusammen mit Theo Schmidtchen wurden beide für 40 Jahre Mitgliedschaft und in Anerkennung ihres Engagements für die Kultur, das Brauchtum und die Tradition mit der selten Auszeichnung "Kachel der Gemeinde" ausgezeichnet. Das Korps hatte zu diesem Zeitpunkt 34 aktive Mitglieder. Erstmals in der Vereinsgeschichte wurde der Verein auch für Frauen geöffnet. Als erstes weibliches Mitglied trat Ruth Hermanns im Jahre 1997 Ihre Ausbildung im Verein an. Seit dem Jahre 1997 erfolgte die schrittweise Verjüngung des Vorstandes. Im Jahre 1998 wurde Erich Beumers zum Vorsitzenden gewählt. Anton Peters, der bis dahin das Amt über 30 Jahre inne hatte, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Am 11. November 1997 wurde das Trommlerkorps Breberen in das Vereinsregister eingetragen und erhielt erstmalig seit seiner Gründung eine Satzung.
Seit 1999 ist das Trommlerkorps Mitglied im Volksmusikerbund. Im Jahre 2000 wurden erstmalig 11 Nachwuchsspielleute (Mädchen und Jungen) in eine Ausbildung durch den Volksmusikerbund geschickt. Hierdurch wurde auch die schon länger bestehende Diskussion für eine Erweiterung der Instrumentierung   (Konzertflöten, Tenortrommel) erneut angefacht und aufgegriffen.

 

Da der Verein mittlerweile auf 46 aktive Mitglieder angewachsen und auch der zusätzliche Uniformstoff aus dem Jahre 1977 aufgebraucht war, wurde beschlossen, durch ein Kaffeekonzert im Jahre 2000, den Grundstock für die Finanzierung einer neue Uniform zu legen. Dank zahlreicher Teilnahme der Dorfbevölkerung wurde dieser Nachmittag zu einem großen Erfolg. Damit die Uniform frühzeitiger als geplant angeschafft werden konnte, wurde durch jedes Mitglied ein größerer Eigenanteil zugezahlt. Mit dieser Maßnahme wurde das seit 25-Jahren bekannte Erscheinungsbild des Korps völlig verändert. Das Korps im Jahre 1999

Nach langer Tradition der "Freundschaftstreffen" wurde am 12. -13 Mai 2001 erstmals wieder ein Wettstreit in Breberen veranstaltet. An dieser Veranstaltung nahmen 20 befreundete Spielmannszüge teil. Hier wurde auf dem Festabend die neue Uniform erstmals vorgestellt und die Bemühungen mit einer sehr positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung belohnt. Am Sonntag den 28. April 2002 wurde mit großem Erfolg ein weiteres Kaffeekonzert in der Festhalle Breberen durchgeführt. Die Heinsberger Volkszeitung berichtete in ihrem Artikel: "Beeindruckende Renaissance des Spielmannwesens; Der Konzertnachmittag in Breberen markierte die Innovation und Blüte, die das Spielmannswesen in letzter Zeit genommen hat."

Seit Beginn des Jahres 2001 leitet als Dirigent Johannes (Jo) Falize die musikalischen Geschicke des Vereins. Die musikalische Karriere von Jo Falize begann im Alter von 9 Jahren beim "Fluit en Tamboerkorps Julia `27", wo er zunächst am Schlagwerk und dann auch an der Querflöte ausgebildet wurde. Seine Ausbildung als Übungsleiter absolvierte er auf der Music School Kerkrade, die er 1972 mit Belobigung abschloss. Mit mehreren Vereinen aus dem benachbarten Holland wurde Jo Falize Limburgischermeister und Landesmeister.

 

 Durch die musikalische Ausrichtung hin zu anspruchsvolleren Konzertstücken wurden die bis dahin üblichen Querflöten in CES auf Querflöten in B umgestellt. Gleichzeitig wurden erstmalig 7 Konzertflöten angeschafft und die dafür erforderlichen Spielleute umgeschult. Auch das gesamte Schlagzeug wurde ausgetauscht Das Korps im Jahre 2009und eine zusätzliche Tenortrommel, ein Konzertmarimbaphonsowie weitere Perkussionsinstrumente angeschafft. Durch diese Uminstrumentierung musste das ganze Repertoire umgestellt und neu einstudiert werden.Heute steht den ca. 40 Musikern ein umfangreiches Instrumentarium zur Verfügung, mit dem sie demonstrieren, dass Spielmannszüge durchaus in der Lage sind, ernstzunehmende Originalmusik sowohl im Konzert als auch auf der Straße vorzutragen.
Einmal jährlich wurden (und wird auch immer noch) ein Übungswochenende veranstaltet, bei denen die Musiker auf einen bevorstehenden Wettstreit vorbereitet werden.
Seit 2003 veranstaltet der Verein, unter Führung von Bernd Meiers, die "Nacht der Kelten". Neben den jährlich wechselnden musikalischen Gästen wie Moyland, Fling und Anrinn wurde auch durch das Bühnenbild und ein Angebot von irischen Speisen und Getränken ein Hauch der fernen Welt in die Festhalle Breberen geholt. Bei der ersten Veranstaltung am 04.10.2003 war die Nachfrage nach Guinness so groß, dass ab 24:00 Uhr die vorher anvisierte Literzahl bereits ausgeschenkt war.
Durch den großen Erfolg hat diese Veranstaltung mittlerweile einen festen Platz im Veranstaltungskalender.

 

 

 

 

Ort

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Jeden Dienstag ab 19:30 Uhr

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Updated

9. April 2022

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